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16. Sep 2025
An der LAS Konferenz von swissICT am 21. August standen vier Talks besonders im Fokus von Stefan Wenk: Flight Levels als Denkhilfe, Recruiting als Journey, Arbeiten jenseits von Scrum-Ritualen und Organizational Smells als Frühwarnsystem. Er hat die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst.
Die LAS Konferenz von swissICT ist die zentrale Schweizer Community-Konferenz zu Lean, Agile & Scrum und fand in Zürich statt. Sie bringt Praktikerinnen und Praktiker aus Unternehmen, Verwaltung und Start-ups zusammen, um Erfahrungen zu teilen, voneinander zu lernen und sich zu vernetzen. Das Motto «Unterhalten. Vernetzen. Lernen. Machen.» prägt das Format: hochkarätige Keynotes, interaktive Workshops und viel Raum für Austausch und Inspiration. Zielgruppe sind Agile Coaches, Scrum Master, Product Owner, Führungskräfte und Teams, die ihre Organisationen wirksamer und kundenorientierter gestalten wollen. Die Konferenz zählt zu den jährlichen Highlights der Community.
Flight Levels sind kein Framework, sondern ein Denkmodell, das Organisationen hilft, die richtigen Hebel für bessere Ergebnisse zu finden. Statt «Regeln befolgen» geht es um Klarheit, Fokus und Ausrichtung über alle Ebenen hinweg.
Die fünf Aktivitäten strukturieren die kontinuierliche Verbesserung:
Die drei Flughöhen verbinden Strategie und Delivery. Sie sind in allen Organisationen zu finden:
Boards allein reichen nicht – Verknüpfungen zwischen Ebenen machen den Unterschied. Wer die fünf Aktivitäten auf allen Levels lebt, reduziert lokale Optimierung und maximiert Wirkung.
Praktischer Take-Away: Wenn strategische Initiativen versanden, ist meist die Verbindung L3↔L2↔L1 schwach. Startet mit einer gemeinsamen Visualisierung über die Ebenen – und definiert messbare Ziele, an denen ihr Fortschritt erkennt, statt Busy-Work zu optimieren.
Der Fachkräftemangel ist real und die erwerbsfähige Bevölkerung schrumpft. Besonders betroffen sind IT-Entwicklung/-Analyse. Prognosen zeigen: 2040 wird nur noch rund 56 % der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter sein. Organisationen müssen kreativer und flexibler rekrutieren.
Was Kandidatinnen und Kandidaten laut Studien am meisten dazu bewegt ihre Bewerbung zurückzuziehen:
Um diesen Erfahrungen entgegenzuwirken, soll die Candidate Experience systematisch designed werden. Es wurden einige wirksame Anregungen geteilt, um den Prozess zu verbessern und sich von anderen abzuheben:
Auch im Recruiting hilft es agil zu arbeiten. Der Prozess kann iterativ, datenbasiert und hypothesengetrieben in kleinen Schritten stetig verbessert werden. Eine besonders effektive Technik dabei ist das Empathy Mapping. Die Idee dabei ist in die Schuhe der Kandidatinnen und Kandidaten zu schlüpfen und sich zu überlegen, wie sich der aktuelle Prozess anfühlt.
Die typischen Elemente, die wir in der agilen Welt immer wieder vorfinden sind: Backlogs, Sprints, stabile Teams, Product Owners, Scrum Masters, usw. In der Praxis weichen fast alle Teams von der idealen Situation, die im Scrum Guide beschrieben ist, ab. Viele Teams beobachten ähnliche Probleme • Lange Wartezeiten durch Backlogs • Wissenssilos • Entscheidungs-Bottlenecks • Schwierigkeiten sofort zu reagieren • …
Genau diese Punkte wollen wir in der Softwareentwicklung vermeiden. Die Idee der Agilität sind unter anderem frühe und häufige Value-Lieferung, schnelles Feedback und hohe Qualität.
Enzler schlug einige interessante Ansätze aus seiner Praxiserfahrung vor:
«Organizational Smells» sind subtile Hinweise auf dysfunktionale Prozesse, Kommunikation oder Strukturen, die Wertschöpfung behindern – analog zu Code Smells in der Software. Beispiele dafür sind:
Die Ursachen dafür sind vielfältig. Oft stimmen die Interessen der einzelnen Personen nicht mit denjenigen der Firma überein. Ein Beispiel dafür sind individuelle Boni, die falsche Anreize erzeugen können. Diese Muster schaden der Zusammenarbeit.
Quintessenz: Smells sind Einladung zu Gesprächen – nicht zur Schuldsuche. Macht die Smells sichtbar und experimentiert später gemeinsam damit.
Die LAS Konferenz 2025 war ein ausgezeichneter Anlass, um sich mit Personen, die in einem agilen Umfeld arbeiten auszutauschen. Bei der Auswahl der vielen parallellaufenden Vorträge hat ein 1-minütiger Pitch von den Referentinnen und Referenten sehr geholfen. Die Vorträge waren ein guter Anhaltspunkt neue Ideen zu gewinnen und Erfahrungen von anderen zu hören. Ich kann jedem im agilen Umfeld empfehlen bei der nächsten Gelegenheit auch teilzunehmen.
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